Digital LearningProduktivität

Wie man Mitarbeiter zum eLearning bringt

Vielleicht hat man gerade als Learning Professional entschieden, einen Präsenzkurs neu online, also als eLearning, durchzuführen. Dafür gibt es sicher viele gute Argumente und sogar das Management könnte damit zufrieden sein.
Aber wie sieht es bei den Mitarbeitern aus? Könnte gut sein, dass es hier Schwierigkeit gibt, die Mitarbeiter zur Teilnahme an eLearnings zu begeistern.

Meistens kommt es gar nicht darauf an, wie viel von einem Curriculum neu online durchgeführt werden soll. Generell kommt Widerstand auf, weil es sich um etwas Neues handelt. Wie kann man also hier die Mitarbeiter dabei unterstützen, Neues besser anzunehmen?

Die Vorteile aufzeigen

Sobald mal einen Teil oder sein gesamtes Lernsetting von traditionellem Präsenzkurs auf eLearning umstellt, können bei den Lernenden Ängste ausgelöst werden.

Quelle: www.teco.edu
Quelle: www.teco.edu

Zwar gibt es für ein Unternehmen einige Gründe, die für das eLearning sprechen, wie z.B. Kosteneinsparnis, vereinfachte Kursadministration und noch vieles mehr – so sehen die Lernenden eher weniger die Vorteile des eLearnings. Im Gegenteil, jeder Lernender hat sich seinen eigenen Lernstil zurecht gelegt, welcher auch gut für die Teilnahme bei den Präsenzkurses passt. Genau hier kommen die Zweifel und Ängste auf, ob man mit dem bisherigen Lernstil noch erfolgreich in einem eLearning-Setting sein kann.
Deshalb ist es wichtig, auch gegenüber den Lernenden die Vorteile aufzuzeigen. So könnte man vor dem offiziellen Start des eLearnings an einem Info-Anlass die Mitarbeiter über das Neue informieren und sogleich auch die Vorteile und Nutzen aufzeigen.

Dabei könnten folgende Vorteile ins Feld geführt werden:

  • Jeder kann dann lernen, wenn es ihm zeitlich passt. Das bedeutet, es muss nicht extra ein Arbeitstag für das Lernen „geopfert“ werden, das Daily Business wird weniger tangiert wie früher. Ebenfalls kann auch das Gelernt werden, wenn man sich selber dazu bereit fühlt – und nicht, wenn es extern verordnet wird.
  • Sollte man mal krank sein oder in den Ferien, dann kann das Lernen problemlos unterbrochen werden, ohne Angst zu haben, dass man zeitlich zurückfällt oder sogar etwas verpassen würde.
  • Im Gegensatz zu einem ganzen Kurstag kann das eLearning in kleineren Lerneinheiten bearbeitet werden. Somit kommt auch nicht ein Gefühl der Überforderung auf und es bleibt immer genügend Zeit, über das Gelernte zu reflektieren.
  • Schon bearbeitete Lerneinheiten können nochmals konsultiert werden, um Wissenslücken zu schliessen oder eine später auftauchende Frage zu beantworten. Das Wissen steht also immer zur Verfügung und nicht nur am Kurstag selber.

Wichtig ist es, klar zu betonen, wieso eLearning eingesetzt wird und dass es in vielen Bereichen einen Nutzen bringt.

Gemeinsam geht es besser

Nachdem man die Lernenden informiert hat, wird zwar das Verständnis für den Einsatz von eLearning vorhanden sein. Trotzdem kann noch Unsicherheit vorherrschen, weil z.B. man sich nicht gewohnt ist, mit einem Computer zu lernen oder einfach generell Präsenzkurse vorgezogen werden.Gemeinsam

Hier hilft es, dass die Lernenden vor allem am Anfang nicht alleine gelassen werden. Also zum Beispiel, dass man sich gemeinsam zum Bearbeiten der ersten eLearning-Einheit trifft – entweder in einem physischen Raum oder als Online-Konferenz. So kann gemeinsam die einzelnen Schritte im eLearning vollzogen werden, für Fragen ist gleich Raum vorhanden. Dies sollte erfolgsversprechender sein, als gleich am Anfang alle alleine ins kalte Wasser zu werfen.

Wichtig ist aber, dass wenn immer möglich, jeder Lernenden die ersten Schritte selber am Computer vollzieht. Also nicht nur Zuschauer ist, sondern selber aktiv wird, selber klicken muss und somit auch ein Gefühl erhält, wie ein eLearning funktioniert – und das die Bedienung gar nicht schwierig ist.

Eine Idee ist auch, dass eine solche erste gemeinsame Session aufgezeichnet wird. Somit können die Teilnehmer bei Unklarheiten immer wieder die Session anschauen und finden so rascher Lösungsansätze zu ihren Fragen.

Klare Support-Strukturen

Obwohl die Idee von eLearning ist, dass der Lernender selbständig lernt, so ist es trotzdem wichtig, dass im Fall der Fälle der Lernende weiss, wohin er sich mit Fragen wenden kann.

Die wichtigste Grundlage stellt sicherlich ein Lernplan dar, anhand welcher der Lernender klar erkennt, was gelernt werden muss und wann die Lerneinheit als abgeschlossen gilt. Dabei müssen auf einem solchen Lernplan auch Milestones definiert werden. Obwohl dank dem eLearning jeder in seinem eigenen Tempo lernen kann und soll, so muss dennoch sichergestellt werden, dass zwischen den einzelnen Lerneinheiten nicht Monate vergehen.

Daneben muss auch klar kommuniziert werden, an wen man sich wenden kann bei Problemen – sowohl bei technischen Problemen mit dem eLearning-Tool, aber auch bei fachlich-inhaltlichen Fragen. Eine solche Support-Stelle muss gegeben sein, möchte man verhindern, dass einige Lernenden nicht zu stark ins Hintertreffen geraten, da sie nicht effizient weiterlernen können. So könnte man eine Support-eMail-Adresse oder ein Forum einrichten oder aber es könnten wöchentliche Online-Sessions stattfinden, in welchen mit einem Tutor fachliche Fragen geklärt werden können.

Wichtig scheint auch, dass die Lernenden motiviert werden, Lerngruppen zu gründen. Beim eLearning kann die Gefahr bestehen, dass man einsam lernt. Um so wichtig, die Lernenden beim Gründen von Lerngruppen zu unterstützen. So kommt auch der soziale Aspekt wieder ins Spiel, der oftmals bei eLearning vermisst wird.

Fazit

Wie alle Veränderungen in einem Unternehmen Einfluss auf die Mitarbeiter haben, so haben auch Veränderungen im Learning-Bereich einen Einfluss auf die Mitarbeiter. Zwar mag man für sich selber die Vorteile für den Einsatz von eLearning sehen – aber der stattfindende Change-Prozess darf nicht übersehen werden. Hier ist es wichtig, von Anfang an die Mitarbeiter miteinzubeziehen.

 

 

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